Quälender Juckreiz

Auf die Frage, was das Schlimmste an Neurodermitis ist, antworten die allermeisten Patienten spontan: „Der unerträgliche Juckreiz!“ Kein Wunder – Juckreiz, der zur alles beherrschenden Wahrnehmung wird, macht es schier unmöglich, den Alltag zu gestalten und nachts zur Ruhe zu kommen.

Wenn Sie selbst an Neurodermitis leiden, kennen Sie das sicherlich: Bei schmerzhaftem Hautjucken ist es aussichtslos, nicht ans Kratzen zu denken. Gleichzeitig geht einem ständig der Satz, den man meist schon aus der Kindheit kennt, durch den Kopf: „Ich darf nicht kratzen!“ Wird der Juckreiz so übermächtig, dass man dem Kratzimpuls doch irgendwann nachgeben muss, fühlt sich das im ersten Moment sehr befreiend an. Aber meistens folgen prompt Selbstvorwürfe und das Gefühl, versagt zu haben. Das wiederum verstärkt den Leidensdruck und sorgt für Stress, der das Krankheitsgeschehen möglicherweise noch verschlimmert. Denn Stress ist ein sogenannter Trigger für Neurodermitis. Als Trigger bezeichnet man in der Medizin Faktoren, die eine Krankheit anfachen und verstärken können. Außerdem wird durch das Kratzen die Haut geschädigt, oftmals blutig aufgekratzt – auch das ein Trigger für Neurodermitis. Damit entsteht eine Art Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen (s. Problematik des Juck-Kratz-Kreislaufs).

Im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie wurden Neurodermitispatienten danach gefragt, was sie sich am meisten von einer Therapie wünschen. Für 96,8 Prozent war das, keinen Juckreiz mehr zu empfinden.

Wer solche Juckreizqualen nie selbst erlebt hat, kann diese Situation nicht wirklich nachempfinden. Auch sind ständige, durchaus gut gemeinte Ermahnungen, mit dem Kratzen aufzuhören, wenig hilfreich. Im Gegenteil – sie können zusätzlich belasten und Stress erzeugen. Neurodermitispatienten kratzen, weil sie nicht anders können. Ihr größter Wunsch ist das Ende des Juckreizes. Kaum etwas wird so herbeigesehnt wie eine Therapie, mit der sich der Juckreiz ausschalten lässt.

Körperliche, psychische und soziale Belastungen durch anhaltenden Juckreiz

Anhaltender Juckreiz belastet die Gesundheit und schränkt die Lebensqualität ganz erheblich ein. Mögliche Folgen sind:

  • Anspannung, Stress
  • Konzentrationsmangel, Leistungsminderung
  • schlechter Schlaf, Schlafmangel
  • Angstzustände, depressive Verstimmung
  • Hautschädigungen durch Kratzen, Infektionsrisiko
  • Schmerzen
  • sozialer Rückzug

Aktuelle Pressemeldung

Juckreiz bei Neurodermitis nachhaltig lindern

Juck-Kratz-Kreislauf durchbrechen

Bonn, 16.03.2023 Unerträgliches Jucken, blutig aufgekratzte Haut – für viele Patient*innen mit Neurodermitis gehört das zum Alltag. Die Folgen von chronischem Juckreiz auf Hautgesundheit und Lebensqualität sind ganz erheblich. Viele Betroffene empfinden einen hohen Leidensdruck und befinden sich körperlich, aber auch seelisch in einer andauernden Ausnahmesituation. Eine neue Informationskampagne der Deutschen Haut- und Allergiehilfe mit kostenloser Broschüre und begleitender Website zeigt Strategien und Therapiemöglichkeiten auf, mit denen Neurodermitiker*innen ihren Juckreiz wirkungsvoll behandeln und nachhaltig lindern können.

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