Ursachen & Auslöser

Eine Fliege, die über die Haut krabbelt, Mückenstiche, Hauterkrankungen, Infektionserkrankungen wie Röteln oder Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes – all das kann heftiges Hautjucken auslösen. Da kommt die Frage auf: Wie können so unterschiedliche Auslöser zu einer ganz ähnlichen Empfindung führen?

Juckreiz, in der medizinischen Fachsprache als Pruritus bezeichnet, ist eine Sinneswahrnehmung der Haut. Unsere Haut besitzt zahlreiche Sinneszellen und freie Nervenendigungen, die auf verschiedene Reize reagieren. Die Sinneszellen wandeln den Reiz, nachdem sie ihn empfangen haben, in Signale um. Anschließend werden diese Signale über die Nerven des Rückenmarks zum Gehirn weitergeleitet, wo sie verarbeitet werden. Auch das Juckempfinden entsteht durch eine solche Signalübermittlung. Im Gehirn wird das Jucksignal verortet und zugleich auch der Impuls zum Kratzen ausgelöst.

Auslöser von Juckreiz

Die Reizung der Nervenendigungen in der Haut kann auf zweierlei Weise erfolgen: mechanisch durch äußere Einflüsse (exogen) oder biochemisch durch einen Prozess, der im Körper selbst entstanden ist (endogen).

Beispiele für mechanische Reizungen, die akuten Juckreiz auslösen können, sind die krabbelnde Fliege, raue Kleidung oder eine kitzelnde Feder auf der Haut.

Deutlich komplizierter sind die Abläufe einer biochemischen Reizung, die über bestimmte Botenstoffe im Blut ausgelöst wird. Ursache hierfür können u. a. Entzündungsprozesse in der Haut sein, die z. B. durch Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte (Psoriasis) und Nesselsucht (Urtikaria) oder Insektengifte angestoßen werden. Aber auch Stoffwechselstörungen wie Diabetes, innere Erkrankungen wie Leber- und Nierenerkrankungen, manche Nervenerkrankungen sowie Nebenwirkungen bestimmter Medikamente sind mögliche Auslöser. Mitunter spielen auch verschiedene Faktoren zusammen, manchmal lässt sich auch gar keine Ursache finden.

Hält Juckreiz über mehr als sechs Wochen an, spricht man von chronischem Juckreiz. Viele Patienten mit Neurodermitis leiden an chronischem Juckreiz.

Mögliche Auslöser von Juckreiz (Beispiele)
  • Juckreiz auf veränderter Haut:
    Neurodermitis, Nesselsucht (Urtikaria), Schuppenflechte (Psoriasis), allergisches Kontaktekzem, allergische Hautausschläge (z. B. ausgelöst durch Arzneimittel, Nahrungsmittel), Infektionserkrankungen (z. B. Windpocken, Röteln, Masern), Insektenstiche, Parasitenbefall (z. B. Flöhe, Läuse, Milben), geschädigte Haut, extrem trockene Haut
  • Juckreiz auf (anfangs) unveränderter Haut:
    Diabetes mellitus, Nierenfunktionsstörungen, Lebererkrankungen, Nervenschädigungen, Krebserkrankungen

Aktuelle Pressemeldung

Juckreiz bei Neurodermitis nachhaltig lindern

Juck-Kratz-Kreislauf durchbrechen

Bonn, 16.03.2023 Unerträgliches Jucken, blutig aufgekratzte Haut – für viele Patient*innen mit Neurodermitis gehört das zum Alltag. Die Folgen von chronischem Juckreiz auf Hautgesundheit und Lebensqualität sind ganz erheblich. Viele Betroffene empfinden einen hohen Leidensdruck und befinden sich körperlich, aber auch seelisch in einer andauernden Ausnahmesituation. Eine neue Informationskampagne der Deutschen Haut- und Allergiehilfe mit kostenloser Broschüre und begleitender Website zeigt Strategien und Therapiemöglichkeiten auf, mit denen Neurodermitiker*innen ihren Juckreiz wirkungsvoll behandeln und nachhaltig lindern können.

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